Depolarize

Gespaltene Gesellschaft? Bei DEPOLARIZE entwickeln und testen wir gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern Methoden, um trotz Unterschieden gut im Gespräch zu bleiben.

Empathie in die Auseinandersetzung bringen 

Mehr als 81% der Deutschen nehmen die Gesellschaft als gespalten wahr (MIDEM Polarisierungsbarometer 2025). Der Eindruck: Gesellschaftliche Gruppen lehnen nicht nur Positionen ab, die nicht den eigenen entsprechen, sondern werten sich auch gegenseitig ab. Stereotypen und Feindbilder sind allgegenwärtig und werden medial noch verstärkt. Hier setzt DEPOLARIZE an: gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern entwickeln und testen wir Methoden, um trotz Unterschieden gut im Gespräch zu bleiben.

Demokratie braucht Verständnis 

Demokratie lebt von unterschiedlichen Meinungen und lebendiger Diskussion. Doch wenn politische Spaltung zu stark wird, erschwert sie respektvolle Gespräche und gemeinsame Lösungsfindung. Viele Menschen sind heute weniger bereit, sich mit Unterstützer*innen anderer Parteien oder Haltungen auszutauschen. Negative Vorurteile gegenüber anderen Gruppen nehmen zu. Wird diese affektive Polarisierung zu stark, gefährdet sie die Demokratie. Sie führt zu weniger Kompromissbereitschaft – und schlimmstenfalls zu Hass und Gewalt. Sich öffentlich politisch zu äußern oder zu engagieren, wird in diesem Klima immer schwieriger. Und damit fehlt die Grundlage für die demokratische Aushandlung des Zusammenlebens.

Ein Toolkit für mehr Empathie 

Wie können wir wieder mehr Verständnis füreinander aufbringen? Ein Ansatz sind Methoden, die Empathie und Perspektivwechsel fördern. Hier geht es nicht darum, diskriminierende Ansichten zu akzeptieren, sondern zu lernen, die Vielfalt an Meinungen und Lebensrealitäten in unserer Gesellschaft anzuerkennen und wertzuschätzen. Denkbar ist der Einsatz in Kommunen, Gewerkschaften oder Vereinen, aber auch im Stadtteiltreff, im Klassenzimmer oder bei der Familienfeier. 

Gemeinsam mit unseren wissenschaftlichen Partnern – mit der Professur für Politikwissenschaft und demokratisches politisches Entscheiden an der Universität Hamburg und der Assistenzprofessur für Applied Ethics an der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft an der Universität Wien – entwickeln wir Empathie-Methoden und testen sie in mehreren Formaten. Eine wissenschaftliche Auswertung untersucht, ob und wie gut sie wirken.  

Ziel ist ein wissenschaftlich fundiertes Depolarisierungs-Toolkit: eine Sammlung erprobter Methoden, die gegenseitiges Verständnis fördern und so die Demokratie stärken. Unsere Erkenntnisse teilen wir öffentlich mit Wissenschaft und Zivilgesellschaft, um empathiebasierte Ansätze breit zugänglich zu machen. 

Projektdetails

Die Taskforce „Depolarize“ ist eine Kooperation der Initiative Offene Gesellschaft e.V. mit den Universitäten Hamburg und Wien.

Gefördert wird das Projekt durch die Volkswagenstiftung.