“Egal, weiter?” – Worum geht’s?

Soziale und ökologische Ungerechtigkeiten rütteln am gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wie schaffen wir eine Zukunft, in der wir unsere Gesellschaft gerechter machen und gleichzeitig die Klimakrise abwenden? Die mobile Bildinstallation “Egal, weiter?!” besucht 2022/23 sechs deutsche Kommunen. Sie stellt unterschiedliche Personen und Organisationen vor, die nachhaltige Veränderungen anstoßen. Doch wer wird warum vorgestellt?
Bildinstallation sozial ökologische Gerechtigkeit

Inhalte der Bildtafeln

Die Bildinstallation zeigt fünf Organisationen aus fünf deutschen Kommunen. Mit ihren Ideen und Protesten setzen sich die Bürger*innen für sozial ökologische Gerechtigkeit ein. Die Bildinstallation zeigt: Man muss das Rad nicht neu erfinden. Viele bereits existierende Ideen lassen sich von einer auf die andere Kommune übertragen – wenn man Menschen findet, die ähnliches verändern möchten, kann man im eigenen Umfeld Großes bewirken.

Dabei ist klar: Die fünf dargestellten Initiativen und Themenbereiche sind nicht die einzigen, die im jeweiligen Feld Anstöße für Veränderungen liefern. Wenn du dich in für sozial-ökologische Themen engagierst und in der jeweiligen Themen-Liste nicht vorkommst, kannst du dich unter freunde@offenegesellschaft.org melden. Wir fügen dich gerne hinzu.

fossil free initiative

Klimakrise und Energiewende: Fossil Free Berlin

Wer finanziert die Klimakrise? Fossile Energiekonzerne tragen stark zum Klima­wandel bei. Dafür brauchen sie sehr viel Geld. Das bekommen sie nicht nur von Banken. Sondern auch von Kommunen, die ihre Aktien kaufen. Und deine Kommune? Fossil Free Berlin ruft alle Investor*innen zum „Divestment“ auf – das bedeutet, Geld aus Kohle, Öl und Gas abzuziehen. Mit krea­tivem Protest im Netz und auf der Straße wollen sie erreichen, dass diese Industrie ihre Akzeptanz in der Gesellschaft verliert.

weitere Initiativen/Aktionen zum Thema:

Dorfresidenz, Kulturlandbüro, Uecker-Randow, seit 2020 (Foto: Claudia Burger)

Dorfresidenz, Kulturlandbüro, Uecker-Randow, seit 2020 (Foto: Claudia Burger)

Kultur: Kulturlandbüro

Was kann Kunst schon bewirken? In Uecker-Randow rund um Pasewalk setzen Kulturschaffende Projekte mit Menschen von vor Ort um. Eine Aktion des Kulturlandbüros heißt „Dorfresidenz“ und bringt Künstler*innen und Einwohner*innen durch künstlerische Beteiligungsprojekte zusammen: ein Weizen-Relief des ortseigenen Kornspeichers wird zur Vorlage für eine Brotbackform oder Menschen erzählen in einem Dokumentarfilm, was Zusammenhalt für sie bedeutet. So schafft Kunst Gemeinschaft und Identität – gar nicht so wenig also.

weitere Initiativen/Aktionen zum Thema:

Amal e.V., Bramsche, seit 2010 (Foto: Amal e.V.)

Ernährung: Amal e.V.

Wie sagt man „Appetit“ eigentlich auf Arabisch? In jedem Land gibt es andere Methoden, Obst und Gemüse anzubauen und zu verarbeiten. Der Amal e.V. aus Bramsche in Niedersachsen begreift Essen und dessen Zubereitung als soziales und kulturelles Ereignis und bringt hierfür Leute unterschiedlicher Kulturen zusammen. Beim Austausch von Rezepten und gemeinsamen Kochen wird das Zusammensein erlebt wie der Genuss einer köstlichen Speise, mit der ganzen Vielfalt ihrer Zutaten. Jeder Mensch ist eine besondere davon.

weitere Initiativen/Aktionen zum Thema:

Landschaftspflegeverband Oberlausitz e.V., Reichenbach, seit 1993 (Foto: LPV)

Naturschutz: Landschaftspflegeverband Oberlausitz

Leben Igel in Wohngemeinschaften? In Görlitz schon: Der Landschaftspflegeverband Oberlausitz baut Trafohäuser um, damit dort über mehrere Stockwerke verteilt verschiedene Tierarten ein Zuhause haben. Vom Storch bis zur Wildbiene finden so seltene oder bedrohte Tierarten Zuflucht, wenn ihre natürlichen Lebensräume einge- schränkt sind. Auf geführten Spaziergängen kann man sich davon überzeugen, dass Zusammenwohnen manchmal auch für Wildtiere eine praktische Wahl ist.

repair café recycling

Upcycling/Recycling: Repair Café im Mehrgenerationenhaus Kaufbeuren e.V.

Ist das nicht billiger bei Amazon? Neu kaufen ist oft günstiger als reparieren. Trotzdem setzt sich das Repair Café für einen wertschätzenden Umgang mit Alltagsgegenständen ein. Einmal im Monat steht das Expert*innen-Team mit Rat und Tat zur Seite. Wie gut es sich anfühlt, den alten Rasenmäher selbst wieder zum Laufen zu bringen, weiß man nur, wenn man vorbeischaut.

ecovillage hannover

Wohnen: Ecovillage Hannover eG.

Eine Wohnung, die viel kostet, nicht zu den Bedürfnissen der Bewohner*in passt und dazu noch schlecht isoliert ist? Das kennen in Großstädten viele. Die Genossenschaft ecovillage hannover hat sich zum Ziel gemacht, das in einem Modellprojekt zu ändern: Mit ca. 500 Wohnungen und auf rund 5 Hektar Land soll das zukünftige Stadtquartier nach den Wünschen der Bewohner*innen entstehen. Die Bauweise ist dabei ökologisch, die Mieten bleiben bezahlbar und vielfältige Räume für die Gemeinschaft werden mitgedacht.

weitere Initiativen/Aktionen zum Thema: